Samstag, 9. August 2008

DFB-Pokal 01: Unterhaching vs SC

Deutschland gegen Polen - Nürnberg gegen Wolfsburg - Schweiz gegen Türkei - Unterhaching gegen Freiburg. Was haben all diese Spiele gemeinsam? Richtig! Eine Menge Wasser von oben... Die erste Runde im DFB Pokal, der SC Freiburg spielt bei der Spielvereinigung Unterhaching, einer Mannschaft die dem SC in den letzten 100 Jahren -vorsichtig optimistisch ausgedrückt- nicht unbedingt gelegen hat. Immer wieder gerne erinnere ich mich zum Beispiel daran wie Volker Finke einst wütend mit einem Regenschirm aufs Spielfeld rannte um den Schiedsrichter rhythmisch winkend bei seiner Arbeit zu unterstützen. Aus spielerischer Sicht waren die Treffen vor den Toren Münchens allerdings stets weniger erinnernswert... Auf das Spiel gestern habe ich mich trotzdem gefreut: eine neue Mannschaft ist immer spannend, auf Bechmann, Türker und Pouplin bin ich persönlich sehr gespannt und man kann den Pokal nun zum ersten mal in voller Länge auf premiere anschauen, ist also nicht auf den Videotext, SMS vom "Ich-fahr-zu-jedem-Spiel"-Nachbarn im Stadion oder eine Reise in die Provinz angewiesen um zu sehen was der Verein so treibt.

Da sitzt man dann also vor dem Fernseher, und kaum ist die erste große Frage der neuen Saison einigermaßen beantwortet ("Werden wir es hinbekommen dass auch Türker glasklare Torchancen auslässt sobald er für Freiburg aufläuft?" - nach der 10. Minute und einer weiteren Aktion über eine Stunde später in der 19. Minute steht fest: wir sind auf einem guten Weg!) wird das Spiel wegen sintflutartiger Regenfälle (es geht doch nichts über die guten alten Formulierungen aus dem Satzbaukasten für angehende Sportjournalisten...) wieder abgebrochen. Die Premiere-Jungs werden ganz schön geflucht haben: da haben sie sich wochenlang darauf gefreut dass sie von Ismaning nach Unterhaching die kürzeste Anreise haben, und dann gehen zwei Spiele ins Elfmeterschießen und beim eigenen Spiel laufen immer noch die 90 Minuten runter: war wohl nichts mit früh ins Bett kommen...

Nach einer schier endlosen Unterbrechung mit den üblichen amüsanten Begleiterscheinungen (überforderte Praktikanten interviewen latent genervten Trainer der Gastmannschaft, Zuschauer gehen nach hause, Ultras ziehen sich aus und albern rum, Leute schieben mit Schneeschaufeln Wasser vom Platz) ging es dann doch nach ca. 70 Minuten mit einem Schiedsrichterball und der 12. Minute weiter. Schade nur dass ich da schon in der Konferenzschaltung hängen geblieben bin und nicht mehr sagen kann als: 2 schöne Tore! Gerade das 1:0, schicker Distanzschuss von Jäger, begünstigt durch den glitschigen Boden. Und sonst? Ein Pokalspiel vom SC Freiburg, spannend wie eh und je: manche Dinge ändern sich nie, und das ist doch auch was wert.

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Das Spiel im Überblick:

SpVgg. Unterhaching: Kampa - T. Schulz, R. Bucher, Susak, Schaschko (22. Nagy/46. Bischoff))- O. Fink, Tyce, Villar, Zillner - A. Fink - M. Steegmann (83. Schweinsteiger, der andere.)

SC Freiburg: Pouplin - Butscher, Flum, Schwaab, Schlitte (67. Barth)- Uzoma, Günes – Bechmann (27. Idrissou), Abdessadki, Jäger – Türker (76. Glockner)

Tore: 0:1 Jäger (41.), 2:0 Abdessadki (90.+1.)

Gelbe Karten: Susak, Tyce – Flum, Abdessadki, Schwaab

Zuschauer: 2.800 (zumindest am Anfang, gegen Ende gefühlte 120)

Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)

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Welpenschutzfaktor: Keine Aussage möglich, da es sich bei Unterhaching gegen Freiburg nicht um ein Fußball- sondern eher um ein Glücksspiel gehandelt hat. Und: Der SC hat gewonnen, da braucht man sowieso keine Ausrede...


Fußball im Jahr 2008 - der Klimawandel sorgt bei höchstinteressanten Partien wie Nürnberg gegen Wolfsburg oder Spielen mit Beteiligung der österreichischen Nationalmannschaft wenigstens vereinzelt für etwas Spaß und Unterhaltung.

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